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Hans Urban zum Verbissgutachten 2021: „Wir stagnieren seit Jahren beim Verbiss in Bayern. Dabei brauchen die Wälder unsere Unterstützung, wenn sie dem Klimawandel standhalten sollen.“
50% rote Gebiete in Bayern: Urban sieht Staatsregierung und Jäger*innen in der Pflicht
„Alle drei Jahre grüßt uns wieder freundlich das Murmeltier: die Hälfte der Hegegemeinschaften in Bayern weist eine nicht tragbare Verbisssituation auf, nur 3% werden als günstig eingeordnet“, kommentiert Hans Urban, forst- und jagdpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, ernüchtert das Verbissgutachten 2021, das Forstministerin Michaela Kaniber (CSU) heute im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vorgestellt hat.
Urbans Fazit: „Es hat sich auch in den letzten drei Jahren kaum etwas getan, wir stagnieren. Immer noch wird jede zweite Eiche, jede dritte Buche und jede vierte Tanne verbissen. Dabei sind gerade diese Baumarten besonders wichtig für den Waldumbau in Bayern. Und auch die für die Artenvielfalt so wichtigen seltenen und besonderen Baumarten haben nach wie vor kaum eine Chance Dass Wälder natürlich nachwachsen, ist in Bayern also noch immer keine Selbstverständlichkeit.“
„In Teilen der Jägerschaft aber auch im Staatsministerium und an den Jagdbehörden muss endlich umgedacht und vor allem anders gehandelt werden als bisher“, ist Urban überzeugt. „Die Jagdpraxis draußen und die staatliche Organisation muss sich an die kulturellen und gesellschaftlichen Anliegen anpassen und mehr denn je den Walderhalt durch tragbare Wildbestände unterstützen. Jägerinnen und Jäger sollten sich als Dienstleiter*innen für die Grundstücksbesitzende sehen. Bei dieser schwierigen Aufgabe müssen sie durch die zuständigen Behörden unterstützt und nicht allein gelassen werden.“
Neben konkreten Veränderungen in der Jagdpraxis, allen voran einer Verlagerung der Jagd vom Feld in den Wald, ist es laut Urban notwendig, die Vollzugskompetenz von den Landratsämtern an die Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu übertragen. Mit entsprechend forstlich gebildetem Personal, das den Willen hat, zum Wohl des Waldes zu entscheiden, sieht Urban eine Chance für die Waldverjüngung und den Wald. Das heiße konkret: „Werden die rechtlich verbindlichen Vorgaben aus den Abschussplänen zum wiederholten Mal nicht eingehalten, muss dies durch Ersatzvornahmen, also eine Regulierung des Wildes durch die zuständigen Ämter, eingeleitet werden. Nur ein gesunder, reich strukturierter Wald ist in der Lage, die vielen unersetzlichen Leistungen, die er für uns als Gesellschaft tagtäglich erbringt und die wir von ihm erwarten, auch zu leisten.“
Hier finden Sie das aktuelle Forstliche Gutachten 2021.
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