EU-Waldstrategie für 2030 heute in Brüssel

Heute beraten die EU-Agrarministerinnen und -agrarminister in Brüssel über die EU-Waldstrategie für 2030.

Die EU-Waldstrategie beinhaltet zahlreiche gute Ansätze: So soll die Waldfläche der EU insgesamt erhalten bleiben und endlich alle europäischen Mitgliedsstaaten verpflichtet werden, ihre Wälder nachhaltig nach ökologischen Mindeststandards zu bewirtschaften.

Illegale Holzeinschläge und Übernutzungen sind in Rumänien, Polen oder Kroatien leider noch immer übliche forstliche Praxis. Das muss schnellstmöglich ein Ende finden. Auch die Vorteile der langfristigen Holzverwendung zur Substitution endlicher Ressourcen hat die Strategie im Blick.

Bayerische Befürchtungen wie etwa weitere Flächenstilllegungen und zu starke Einschränkungen bei der Waldbewirtschaftung, lassen sich bereits im Vorfeld weitestgehend entkräftigen.

In den bayerischen Staatswäldern sind bereits jetzt fast 10% der Waldfläche aus der Nutzung genommen. Die eventuell fehlenden Prozente ließen sich leicht durch einen weiteren Nationalpark im Steigerwald oder Ammergebirge erreichen. Das Trittsteinkonzept der Bayerischen Staatsforsten zur Steigerung der Artenvielfalt ist international anerkannt.

In den bayerischen Privatwäldern kann die Biotopvernetzung gelingen, wenn endlich überall mehr Waldnaturschutzmaßnahmen umgesetzt werden. Das bestehende Vertragsnaturschutzprogramms Wald (VNP Wald) bietet viele Möglichkeiten. Der vermehrte Schutz von Alt- und Biotopbäumen (häufigster Fördertatbestand, da am einfachsten umzusetzen) ist ein Anfang, macht aber noch keinen guten Waldnaturschutz aus. Denn dieser lebt von der Vielfalt!

Mittlere und größere Forstbetriebe sind in Bayern bereits seit Jahrzehnten verpflichtet, auf Grundlage von Forstwirtschaftsplänen zu wirtschaften, die von unabhängigen Sachverständigen erstellt und regelmäßig erneuert werden. Außerdem sind bereits fast alle bayerischen Wälder zertifiziert (PEFC, FSC, Naturland etc.). Dadurch wird bereits heute eine nachhaltige, multifunktionale Waldbewirtschaftung, die Ökonomie, Ökologie und soziale Aspekte berücksichtigt sichergestellt.