Endlich! Am 26. Juli stimmte der Landkreis mit großer Mehrheit für einen neuen Nahverkehrsplan. Doch was bedeutet das?

Der Nahverkehrsplan ist als großes Ganzes zu sehen. Mit seiner Ausstellung wurde analysiert wie Bus und Bahn so ausgebaur, verdichtet und verändert werden müssen, dass sie eine echte Alternative zum Auto darstellen. Denn das Umsteigen auf Bus und Bahn darf kein Mobilitätsverlust sein.
Für alle Orte über 900 Personen soll Folgendes erreicht werden:
20- bis 30-Minutentakt in den Hauptverkehrszeiten (6 bis 9 Uhr & 16 bis 20 Uhr) sowie ein Angebot im 60-Minutentakt in den Nebenverkehrszeiten (9 bis 16 Uhr). In den Schwachverkehrszeiten sollen Anbindungsmöglichkeiten an die letzten SPNV-Verbindungen sowie ein Zwei-Stunden-Takt geschaffen werden. Das Wochenende wird unabhängig von zusätzlichen Verbindungen für Freizeit und Tourismus als Nebenverkerhszeit zwischen 7 und 18 Uhr eingestuft.
Für alle Orte zwischen 200 und 900 Personen soll gelten:
60-Minutentakt in den Hauptverkehrszeiten sowie ein 120-Minutentakt in den Nebenverkehrszeiten. In den Schwachverkehrszeiten sollen mindestens zwei Fahrtenpaare fahren. Zusätzlich wir am Wochenende ein Drei-Stunden-Takt vorgeschlagen.
Ab wann fahren die Busse nach neuem Takt?
Als Erstes soll es zu einer Attraktivitätssteigerung des Nahverkehrs durch die Ringbuslinien kommen. Diese fahren im Auftrag der Staatsregierung ab Dezember 2021. Die Buslinie X970 fährt von Bad Tölz über Geretsried nach Wolfratshausen und von dort nach Starnberg. Die Buslinie X320 fährt von Deisenhofen nach Endelhausen über Egling nach Wolfratshausen. Beide Linien fahren von Montag bis Samstag zwischen 5 und 22 Uhr im 20-Minutentakt, sonn- und feiertags im 60-Minutentakt.
Alle Buslinien im Landkreis müssen von dem Umwelt, Infrastruktur und Tourismusausschuss des Kreistages beauftragt werden. Danach findet eine Ausschreibung statt. Erste Busse sind somit frühstens mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 zu erwarten. Alle konkreten Maßnahmen sind im Nahverkehrsplan ab Seite 37 festgehalten.
Wie viel kostet die Umsetzung?
Die Umsetzungskosten sind nach Priorität aufgeteilt. Die Umsetzung der Priorität 1 kostet ca. 2,55 Mio €. Die Umsetzung der Priorität 2 kostet ca. 1,4 Mio €. Priorität 3 kostet ca. 0,66 Mio €. Abzüglich ist mit mindestens 30 Prozent Kostendeckung durch Ticketeinnahmen zu rechnen. Ganz klar ist jedoch: Nur mit einer kompletten Umsetzung ist in unserem Landkreis der Verzicht auf das Auto ohne Einbußen möglich!