„Alleskönner Wald: Lebens- und Erholungsraum, Klimaschützer, Wirt-schaftsfaktor und noch viel mehr“, so lautete der Titel der aktuellen Stunde im Plenum vom 16. März 2021.

Inhaltlich nix neues – der Waldumbau läuft planmäßig, die Holzbauinitiative ist super, Rodungen für Gewerbegebiete dienen höheren Zielen und wie immer Schwarzmalerei. Ein dritter Nationalpark würde ganz Bayern in ein elementare Krise stürzen: tausende Arbeitsplätze gingen verloren, Bayern abhängig von Holzimporten und gar eine Verstärkung des Klimawandels durch Totholzanreicherung, resumiert die CSU wären die Folgen. Ist das wirklich ernst gemeint?
Und immer wieder ein Loblied auf die Fördermittel, zweifelsohne ein sinnvolles Instrument für die Krisenbewältigung. Die Waldbesitzer*innen haben auch dank der finanziellen Unterstützung die letzten Jahre Enormes geleistet, sie sind nicht für den desastösen Zustand der Wälder verantwortlich (nur 1/5 der Bäume Bayerns ist ohne Schaden).
Aber: Die Staatsregierung selbst braucht dringend Förderung und Unterstützung, nämlich beim Klimaschutz. Die Zeichen der Zeit werden nicht erkannt. Ohne einen massiven Ausbau von Klimaschutzmaßnahmen werden die Temperaturen so stark ansteigen, dass eine Waldbewirtschaftung, mit oder ohne Förderung, nicht mehr möglich sein wird, weil es dann keine Wälder mehr geben wird. Und dazu gehört eben auch ein Umdenken bei der Waldbewirtschaftung, vor allem im Staatswald hin zu mehr Ökologie und weniger wirtschaftlichem Erfolg.
Zur Debatte. Leider kein positives Beispiel für konstruktives, sachliches Diskutieren. Da wird Abgeordneten der Oppositionsparteien aufgrund ihres Wohnorts oder ihrer beruflichen Laufbahn die fachliche Eignung abgesprochen. Liebe Kollegen, man muss kein*e Waldbesitzer*in aus einem waldreichen Landkreis mit Enkelkindern sein, um inhaltlich fundierte, praktikable Lösungen zu entwickeln.
„Der fachkundige Blick von außen kann uns wichtige Impulse bringen. Es kann helfen, über den Tellerrand zu blicken, neue Perspektiven einzunehmen und die geeigneten Stellschrauben zu identifizieren.“ Das sagt Reinhard Neft, Vorstand BaySF, zur Beteiligung einer Unternehmensberatung für das „Strukturprojekt“ Forstbetrieb 2030. Bei den Abgeordneten von CSU und Freien Wählern scheint das noch nicht angekommen zu sein.