Wildunfälle: Wie den steigenden Zahlen begegnen?

Warnschild vor Wildwechsel.

Im Vergleich zum Jahr 2018 sind die Wildunfälle landesweit um mehr als acht Prozent auf rund 82 000 gestiegen. Dies bestätigte Innenminister Joachim Herrmann kürzlich im Rahmen seines Besuchs im fränkischen Kammerstein.

Fakt ist: In Gegenden, wo die Wilddichte sehr hoch ist, passieren auch überdurchschnittlich viele Wildunfälle (Quelle: Studie Hothorn, Müller und Brandl, TU München 2012), die leider häufig einen qualvollen Tod der Tiere zur Folge haben. Daher gilt es, schon aus Gründen des Tierwohls, die Wildbestände unbedingt durch geeignete Jagdmethoden an die örtliche Situation und auf ein für den Wald verträgliches Niveau anzupassen.

Die seitens des Jagdverbands 2019 neu entwickelten 1500 Wildwarnschilder für Autofahrer*innen mindern leider nur die Symptome, setzen aber nicht an der Ursache an: den regional deutlich zu hohen Wildbeständen. Statt die Warntafeln auch in diesem Jahr aus Mitteln der Jagdabgabe zu bezuschussen (2019: 100.000 €, 2020: 50.000 €) sollte die Staatsregierung einmal mehr den Erfolg gängiger Bejagungsmethoden kritisch hinterfragen. Die so frei werdenden Finanzmittel könnten auf Grundlage des Art. 26 BayJG deutlich sinnvoller, z. B. für die Weiterbildung der Jäger*innen zu revierübergreifenden Jagdmethoden („Aus- und Fortbildung der Jäger*innen), die Lebensraumverbesserung bedrohter Wildtierarten oder die Ausbildung von Kadaversuchhunden für den ASP-Ernstfall (Restaufkommen: „Jagdhundewesen“) verwendet werden.