Mit 13 zu 2 Stimmen haben wir am Donnerstagabend Carola Belloni zur Bürgermeisterkandidatin der Eurasburger Grünen gewählt. Sie kandidierte gegen Mathias Petito, der sich als fairer Verlierer zeigte.

Ein mit Spannung erwarteter Abend fand am Donnerstag, 09. Januar, im Stücklhof sein glückliches Ende: Carola Belloni zieht als Bürgermeisterkandidatin der Eurasburger Grünen in den Wettkampf um den Chefsessel im Rathaus. Mit 13:2 Stimmen setzte sich die 61-Jährige gegen Mathias Petito durch, der seine Kandidatur vor dem Jahreswechsel überraschend angekündigt hatte. Petito nahm seine Niederlage souverän hin, gratulierte seiner Konkurrentin und sagte, er sei froh, dass die Eurasburger Grünen nun eine starke Kandidatin hätten, um dem amtierenden Bürgermeister das Amt streitig zu machen.
Die Aufstellungsversammlung am Donnerstagabend war auf großes Interesse gestoßen. Rund 40 Eurasburger*innen versammelten sich Stücklhof, unter ihnen die 15 Stimmberechtigten. Mit einer Rückschau eröffnete unser jüngster Gemeinderatskandidat Jakob Koch, zugleich Sprecher der Grünen Jugend im Landkreis, den Abend: „Der grüne Stein in unserer Gemeinde ist vor vielen Jahren mit einem einzigen Ehepaar ins Rollen gekommen. Mittlerweile sind wir mit 27 Mitgliedern nach Tölz der zweitgrößte Ortsverband im Landkreis.“ Das Erfolgsrezept der Grünen sei das basisdemokratische und hierarchielose Ringen um die besten Ideen. So hätten die Gemeinderäte auch in den vergangenen sechs Jahren regelmäßig den Austausch mit der Parteibasis und den Bürger*innen gesucht.

Ich als Landtagsabgeordneter und Gemeinderat blickte auf meine eigenen politischen Anfänge zurück. Die Politik vor der Haustür, die im Gemeinderat gemacht wird, ist wahnsinnig wertvoll. Denn Bayern als Ganzes können wir nur durch die richtigen Schritte in den einzelnen Gemeinden verändern. Gerade für mich als Abgeordneter ist es eine große Freude, dass meine Ortsgrünen so stark sind. Ich freue mich auf den Wahlkampf und darauf, dass wir am 15. März möglichst stark in den Gemeinderat einziehen und vielleicht ja sogar die künftige Bürgermeisterin stellen.
Vor der Wahl verdeutlichten Belloni und Petito, warum sie als Bürgermeister*in ins Eurasburger Rathaus einziehen wollten. Belloni stellte neun Punkte vor, die sie im Amt vorantreiben wolle. Sie sprach sich für nachhaltigen Wohnungsbau aus: „Wir müssen hier weiterdenken und wegkommen vom Doppelhaus.“ Es gebe tolle Projekte, die vormachen würden, wie Wohnungsbau heute gehen müsse, Stichwort Mehrgenerationenwohnen. Auch der Erhalt und die Pflege der Kulturlandschaft sind der ehemaligen BN-Kreisvorsitzenden ein großes Anliegen. Sie plädierte für Streuobstwiesen und Hecken auf gemeindlichen Flächen und könne sich eine Art Allmende-Bewirtschaftung mit Gartenfeldern vorstellen. Auch im Bereich Energie sei Einiges zu tun: es brauche ein Energiekonzept für die Gemeinde, die Prüfung des Ausbaus erneuerbarer Energien und der Errichtung eines lokalen Fernwärmenetzes.
Petito stellte sich als „Anpacker“ vor. Ihn würde es ärgern, dass Bürgermeister Moritz Sappl seine politischen Meilensteine wie den Bau einer Turnhalle oder die Umsetzung des geplanten Radwegs nach Baierlach nicht umsetze. Nach der Wahl Bellonis zeigte er sich als fairer Verlierer, der ihr seine Unterstützung zusicherte. Er wurde zum Ersatzkandidat gewählt.
Zum Abschluss sagte Landratskandidat und Gemeinderat Klaus Koch: „Die Grünen in Eurasburg sind eine große Kraft. Wir haben darum gerungen, wer unser Bürgermeisterkandidat wird. Das war ein guter Prozess, das, was Demokratie sein soll.“ Grün seien die Anpacker*innen im Ort, das werde man beim gemeinsamen Wahlkampf nun zeigen.
