Stadtradeln 2019: Viermal die Erde umrundet

Die Vertreter des "Grünen Antriebs" bei der Siegerehrung in Bad Tölz.

681 Teilnehmer aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen sind in drei Wochen 150.033 Kilometer geradelt und haben so 21 Tonnen CO₂ eingespart. Unser Team „Grüner Antrieb“ gewinnt mit knapp 13.000 Kilometern.

Die Vertreter des „Grünen Antriebs“ bei der Siegerehrung in Bad Tölz. (Foto: Peter Knoblich)

12.902 Kilometer. Diese beachtliche Strecke haben wir als Team „Grüner Antrieb“ beim Stadtradeln 2019 erradelt und damit den 1. Platz in der Mannschaftswertung im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen erzielt. Insgesamt haben die 681 Teilnehmer aus dem Landkreis fast viermal die Erde umrundet, 150 033 Kilometer sind wir zusammen gefahren. Und das heißt, zumindest in der Theorie, dass wir 21 Tonnen CO₂ vermieden haben. 

Doppelt so viele Kilometer als im vergangenen Jahr haben die Teilnehmer*innen aus unserem Landkreis heuer erstrampelt. Die Aktion ist beliebter denn je. Mir zeigt das, dass der Wunsch nach Veränderung bei vielen Menschen immer drängender wird. Unser Klimaschutzbeauftragter im Landkreis, Andreas Süß, sagt aber auch ganz zurecht, dass es immer auch Menschen geben wird, die eine Strecke von 500 Metern lieber mit dem Auto zurücklegen als zu radeln oder zu Fuß zu gehen.

Deshalb sind es die großen, strukturellen Stellschrauben, an denen wir politisch drehen müssen. Ein Verkehrssystem, das vor allem auf Autos ausgerichtet ist, muss schon bald der Vergangenheit angehören. Radwegnetze müssen entstehen und als schnelle Verbindung zur Arbeit und im Alltag dienen. Dazu braucht es auch einen Preis auf den Ausstoß von CO₂, weil wir nur so eine echte Steuerungswirkung erzielen könnten. Und natürlich kann es nicht sein, dass wer Bus oder Bahn benutzt, regelmäßig mit Verspätungen oder Ausfällen zu rechnen hat.

Es gibt hier viel zu tun, doch die Beliebtheit von Aktionen wie dem Stadtradeln zeigen uns ganz deutlich, dass viele Menschen bereit sind, ihre Alltagsgewohnheiten zu verändern und mit uns Politiker*innen zusammen anzupacken für eine gute Zukunft für unsere Kinder und Enkelkinder. Das ist ein klares Zeichen an die Politik, die endlich die Weichen stellen muss für echte Verbesserungen bei Mobilität und Klimaschutz.

Wenn wir in drei Wochen viermal um die Welt radeln können, dann muss es doch auch möglich sein, den Alpenbus anrollen zu lassen, Fahrradwege auszubauen oder die BOB zu einer zu jeder Jahreszeit verlässlichen Alternative zum Auto zu machen – nicht in drei Wochen, aber ein bisschen schneller als es der Fall ist dürften diese drängenden Projekte schon umgesetzt werden.

Freude in Grün: Hans Urban, Barbara Schwendtner und Mechthild Felsch (v.re.).
Wir sind alle Sieger: Ein Teil der 681 Teilnehmer*innen am Stadtradeln 2019 bei der Siegerehrung in Bad Tölz. (Fotos: Peter Knoblich)