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MdL Hans Urban (Mitte) mit Umweltminsiter Thorsten Glauber (rechts). -
Intensive Gespräche beim Treffen im Eglinger Moor. -
Für die Teilnehmer*innen war es ein interessanter Ausflug in eine erhaltenswerte Landschaft. -
Informationen gab’s in kleinen Vorträgen und auf anschaulichen Infotafeln. -
Die Gebietsbetreuer*innen und ihre Gäste aus der Politik im Eglinger Filz. (Fotos: Andrea Arends)
Am Freitag, 5. Juli 2019, war ich zum Gebietsbetreuer*innentreffen im Eglinger Filz eingeladen. Seit 2003 werden bayernweit Gebietsbetreuer*innen für den Schutz, die Pflege und Entwicklung der Landschaft beschäftigt. Eine Aufgabe, die gerade in Zeiten einer enormen Belastung der Umwelt durch unsere Lebensweise, nicht hoch genug geschätzt werden kann.
In den Landkreisen Bad Tölz–Wolfratshausen und Garmisch-Partenkirchen ist der Landesbund für Vogelschutz (LBV) Träger der Gebietsbetreuungen ‚Moore und Isar im Tölzer Land‘ und ‚Obere Isar und Karwendel‘, das Zentrum für Umwelt und Kultur Benediktbeuern e. V. (ZUK) für die ‚Isar-Loisach-Moore‘. Die Moore bei uns im Oberland, die Isar und das Karwendelgebirge sind herausragende Lebensräume in Bayern wie auch europaweit. Sie beheimaten stark gefährdete und vom Aussterben bedrohte Arten. Durch Moorrenaturierung wie im Eglinger Filz wird die Emission klimawirksamer Gase gesenkt, wird der Wasserrückhalt im Gelände erreicht und werden die Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten bewahrt.
Hochmoore wie das Eglinger Filz werden ausschließlich durch Regenwasser gespeist. Mit einer Fläche von mehr als 200 Hektar ist die Eglinger Moorsenke der größte zusammenhängende Moorkomplex des nördlichen Landkreises. Es zählt aufgrund der vielen vorkommenden Arten und der enormen Flächengröße zu den landesweit bedeutsamen Moorgebieten.
Doch auch dieses Moor blieb nicht von der Entwässerung verschont. Von 1960 bis 1977 wurde im Eglinger Filz maschinell Torf abgebaut. Die Folgen sind heute noch deutlich sichtbar: Ein etwa 400 Meter langer Torfstich durchzieht die Hochmoorfläche und ihr südlicher Teil wurde völlig zerstochen. Trotz dieser starken Eingriffe und der schleichenden Austrocknung waren die Voraussetzungen für eine Wiedervernässung gut, da noch ein mächtiger Hochmoorkörper von bis zu sechs Metern vorhanden war. 2002 wurde vom LBV eine umfassende Renaturierungsplanung erstellt und im Herbst 2003 begann die Umsetzung. Heute können wir ein bayernweit herausragendes Beispiel für eine erfolgreiche Hochmoor-Renaturierung bewundern.